Dorf-Oldies pflanzten 30 Obstbäume auf der Steinkuhle

30 Obstbäume haben die Natzunger „Dorf-Oldies“ auf der „Steinkuhle“ am nordwestlichen Rande des Dorfes gepflanzt. 20 weitere sollen im Herbst noch dazu kommen. Auf Initiative und Dank der guten Organisation der Ortsheimatpflegerin Rita Lotze machten sich zehn engagierte Natzunger emsig auf dem Hügel zu schaffen, der vor 50 Jahren noch als Müllentsorgungsort der Dorfbewohner aber auch als Rodelberg für die Kinder galt. Nun liegt der mit Erde überdeckte Müllberg schon Jahrzehnte brach. Einige überalterte Obstbäume fristen hier noch ihr Dasein. Doch nun soll die 12000 Quadratmeter große Fläche wieder sinnvoll genutzt werden. Ein Drittel der Fläche, also 4000 Quadratmeter sind jetzt Streuobstwiese, freut sich Ortsvorsteher Benedikt Dierkes und mit ihm die Natzunger. Mit Unterstützung des Naturschutzbundes Deutschland, kurz NABU, Kreisverband Höxter und seinem Vorsitzenden Rudolf Ostermann konnte die Pflanzaktion durchgeführt werden. Der NABU stiftete die 30 Obstbäume und weitere 20 im Herbst dieses Jahres. Lauter alte Namen wie Boskop, Brakeler, Kaiser Wilhelm, Gräfin von Paris sind da zu lesen. Birnen, Kirschen, Sauerkirschen und Wallnüsse sollen hier wachsen und sind im Abstand von elf Metern hier gepflanzt. „Finanziert werden die Bäume von den Mitgliedsbeiträgen der NABU-Mitglieder. 6500 Euro geben wir im Jahr für die Bäume aus. Das ist praktizierter Naturschutz.“ so Rudolf Ostermann, der selbst vor Ort mit Hand anlegte und auch zweimal im Jahr die Pflege der Bäume übernehmen will. „Seit sechs Jahren führt der NABU diese Aktion jeweils im Frühjahr und Herbst durch. Allein in 2018 haben wir 1000 Obstbäume herausgegeben. Am heutigen Tag sind insgesamt 189 der etwa 2,5 Meter hohen Pflanzen an zwölf verschiedene Stellen verteilt worden. Wir machen dies, um die Streuobstwiesen wieder zu beleben und versuchen dadurch, die Akzeptanz für die Bäume zu erreichen. Die Streuobstwiesen sind eine der artenreichsten Lebensräume die wir haben. Etwa 3000 Lebewesen sind hier zu Hause.“ berichtet der NABU-Kreisvorsitzende.
Die Pflanzung der Bäume gestaltete sich für die engagierten „Dorf-Oldies“ trotz Bagger nicht immer einfach. Wie der versierte Hobby-Gärtner Stefan Blaue bereits bei vorherigen Bodenproben festgestellt hatte, sind die Bodenverhältnisse hier sehr schwierig. Immer wieder kamen beim Ausheben der Pflanzlöcher Feldsteine und auch Müllreste zutage. So musste bei sechs Bäumen der Boden des Pflanzlochs gänzlich ausgetauscht werden.
Auf dem Gebiet der Streuobstwiese hatte Stefan Blaue bereits vorher Wurzelflexer von einem alten Pflaumenbaum gesetzt. Viele dieser kleinen Bäumchen sprießen jetzt im Bereich des alten Baumes aus dem Boden und werden wohl in einigen Jahren auch Früchte tragen können.
NABU-Kreisvorsitzender Rudolf Ostermann fand lobende Worte: „Das ist eine tolle Aktion der Natzunger mit vielen Helfern.“
Die Natzunger „Dorf-Oldies“ können bereits auf einige schöne Aktivitäten zurückblicken. So wurde bei der Trockenlegung der Pfarrheim-Außenwand Hand mit angelegt, Ruhebänke aufgestellt oder ein Insektenhotel errichtet.

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