Natzunger Altarfiguren bei Ausstellung im Diözesanmuseum

„Peter und Paul machen eine Reise“. Mit diesen Worten wurden die Mitglieder der Kirchengemeinde Sankt Nikolaus Natzungen darüber informiert, dass die beiden Figuren des Heiligen Petrus und des Heiligen Paulus aus dem barocken Hochaltar in den kommenden Monaten im Paderborner Diözesanmuseum ausgestellt werden. Dort findet vom 24.07. bis 25.10.2020 die Ausstellung „Peter Paul Rubens und der Barock im Norden“ statt. Es werden hochkarätige Exponate des flämischen Künstlers, seiner Schüler und weitere von ihm beeinflusster Künstler aus internationalen Museen und Sammlungen gezeigt. Der Bitte der Leitung des Diözesanmuseums, die beiden Natzunger Figuren in dieser Ausstellung einem breiten Publikum zu präsentieren, haben Pfarrer Lütkefend und user Kirchenvorstand gerne entsprochen.

„Rubens ist unbestritten einer der bedeutendsten Meister des flämischen Barock und war bereits zu Lebzeiten der Star seiner Branche. Von seiner Werkstatt in Antwerpen aus verbreiteten sich seine neuartigen Bildideen in ganz Europa – bis nach Paderborn!“, so heißt es im Flyer zu der nach dem flämischen Künstler benannten Ausstellung. Auch der aus Geseke stammende Bildhauer Philipp Georg Brüll schuf seine Werke in dem von Rubens und seinen Schülern, die in Paderborn tätig waren, beeinflussten Barock. So gestaltete Brüll im Jahr 1692, also etwa 50 Jahre nach Rubens Tod, einen Hochaltar für die Kirche des Paderborner Abdinghofklosters, der 1807 nach der Auflösung des Klosters in den damaligen Kirchenneubau nach Natzungen kam, wo noch ein Altar fehlte. Das Altarbild mit der Anbetung der Heiligen drei Könige stammt vom Brakeler Maler Johann Georg Rudolphi. Mitarbeiter der Firma ars colendi, eine Fachwerkstatt für Bau- und Kunstdenkmalpflege in Paderborn, haben Anfang Juli die beiden Altarfiguren des Heiligen Petrus und des Heiligen Paulus aus unserem Altar-Ensemble entnommen und gut verpackt in die Ausstellungsräume nach Paderborn gebracht.

Zur Auswahl der beiden Figuren für die hochkarätige Ausstellung stellte Prof. Dr. Christoph Stiegemann, Leiter des Museums in Paderborn, in einem Schreiben an die Natzunger Kirchengemeinde fest, dass „die Schöpfungen Philipp Georg Brülls einen eleganten und dennoch kraftvoll bewegten Aufbau sowie eine auch emotional differenzierte Durchbildung von Körper und Gewand aufweisen.“ Gerade die Figuren des Petrus und Paulus aus unserem Hochaltar zeichnen sich demnach durch diese Eigenschaften besonders aus. „Die beiden qualitätsvollen Werke erweisen sich somit als wichtige Zeugnisse für einen der Protagonisten des Kunstschaffens im Erzbistum gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Aus diesem Grund sind die Objekte für die Ausstellung von signifikanter Bedeutung“, so Stiegemann weiter.

„Wir freuen uns, dass unser Barockaltar und insbesondere die beiden genannten Figuren die Aufmerksamkeit der Verantwortlichen dieser großen Ausstellung auf sich ziehen konnten“, so Markus Tewes vom Kirchenvorstand, der die Arbeiten bei der Abholung der Exponate begleitete. „Natürlich unterstützen wir dieses Vorhaben gern und möchten so zum Erfolg der Ausstellung beitragen.“ Die beiden Plätze auf dem vielbeachteten Hochaltar bleiben jetzt erst einmal leer. Ab etwa Mitte November werden Peter und Paul zurück sein und der vollständige Altar wieder in seiner ganzen Schönheit und Ausdruckkraft in unserer Sankt-Nikolaus-Kirche zu sehen sein.

Die gute alte Zeit in Natzungen

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Natzungen!
Für uns alle ist die Zeit der Kontakteinschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht einfach. Aber es ist ganz wichtig, dass wir uns an die behördlichen Anordnungen halten, damit wir uns und unsere Mitmenschen schützen. Wir alle könnten aber auch die Zeit der „häuslichen Quarantäne“ nutzen, um einmal in alten Erinnerungen zu schwelgen.
Wie sah es in den 50, 60 oder 70iger Jahren (oder auch früher) in Natzungen aus? Es gibt bestimmt noch viele, schöne alte Fotos, die an diese Zeit erinnern.
Als Ortsheimatpflegerin von Natzungen möchte ich gern mit Euerer Hilfe den Versuch unternehmen, diese Zeit für die Nachwelt festzuhalten. Es könnte unser Corona-Buch werden – ein Buch nicht für die große, weite Welt – nein, ein Buch von Natzungern für Natzunger geschrieben; so wie wir es mit den ganz persönlichen Weihnachtsgeschichten vor einigen Jahren gemacht haben.
Der Titel könnte lauten: Die „gute alte Zeit“ in Natzungen – eine Gemeinde erinnert sich.
Laßt uns deshalb alte Berufe, Handwerksbetriebe, Geschäfte, Gaststätten und die Landwirtschaft, die das Leben in dieser Zeit in Natzungen maßgeblich geprägt haben, für künftige Generationen festhalten.
Wie, also, sah das Leben unserer Vorfahren aus?
Was wurde in den örtlichen Handwerksbetrieben hergestellt oder verkauft?
Wer hat in dem Betrieb/Geschäft eine Lehre gemacht?
Wann wurde der Betrieb/das Geschäft gegründet, aufgegeben, geschlossen?
Existieren noch alte Fotos, Brief- oder Rechnungsköpfe?
Von der Gründung einiger weniger Firmen wird auch schon in der Chronik (Natzungen 1026 – 1986) von Gerhard Sendler berichtet. Vielleicht gibt es aber auch bei diesen Firmen noch weiteres Bildmaterial oder interessante Geschichten.
Von Interesse sind auch lustige Familiengeschichten sowie Geschichten über den Berufsalltag oder auch der Lehrzeit.
Wie sah der Alltag der Bauern (Feldarbeit, Tierhaltung, Hilfskräfte usw.) früher aus?
Wie sah der Alltag unserer Mütter und Großmütter (Haushalt, Garten usw.) früher aus?
Wer kann etwas über die Schulzeit unserer Eltern und Großeltern in Natzungen berichten? Hier gibt es doch bestimmt einige lustige Geschichten. Hat jemand noch Bilder von der ganz alten Schule, die sich im Haus von Theodor Dierkes befand?
Welche Rolle spielte der Glaube und die Kirche im Leben unserer Vorfahren?
Woran erinnern sich die Eltern oder Großeltern, wenn sie an ihre Kindergartenzeit in der Gemeindehalle denken?
Wer wohnte im Schloß/Herrenhaus, bevor es die Familie Deisig erworben hat? Wer kann dazu Angaben und gffs. Kontaktdaten liefern?
Wer hat Bilder von den Waldarbeitern oder den Hausschlachtungen und kann etwas darüber berichten?
Hat jemand Bilder oder kennt Geschichten von der Bahnstrecke in Natzungen und weiß, wer in dieser Zeit bei der Bahn beschäftigt war? Kann sich jemand an eine lustige Bahnreise erinnern?
Die Geselligkeit im Ort spielte eine große Rolle. Wie und wo wurden früher die Feste gefeiert?
Kleine Anekdoten oder Bubenstreiche sollten in solch einer Sammlung nicht fehlen. Wenn wir unsere Erinnerungen jetzt nicht zu Papier bringen, dann sind sie wahrscheinlich für alle Zeit verloren.
Ihr könnt mir gerne Bildmaterial mit Namensangabe in den Briefkasten werfen oder Berichte und Geschichten per E-Mail an Reinhard.Lotze (at) web.de schicken. Die Bilder bekommt Ihr nach der Dokumentation selbstverständlich zurück.
Ich hoffe, dass ich mit diesen Ausführungen deutlich machen konnte, worum es mir geht. Für Rückfragen stehe ich unter der Tel.-Nr. 323 jederzeit gern zur Verfügung.
Ich würde mich freuen, wenn mein geplantes Vorhaben bei vielen Bürgerinnen und Bürger auf Interesse stoßen würde und hoffe deshalb auf Euere Unterstützung. Es wäre schön, wenn Ihr diese Informationen auch an Verwandte, Freunde und Bekannte, die heute nicht mehr in Natzungen wohnen, weitergeben und auch sie um ihre Mithilfe bitten würdet.
Trotz der derzeitigen Einschränkungen wünsche ich Euch allen frohe Ostern und ganz wichtig - bleibt gesund.
Rita Lotze

Liste Gewerbetreibende


Natzunger zweimal unter den Preisträgern

Die Aktiven aus Natzungen und Borgholz waren die Sieger bei der erstmaligen Verleihung des „Heimat-Preises“ der Stadt Borgentreich. Der vom Land Nordrhein-Westfalen mit insgesamt 5000 Euro dotierte Preis ging an das Kreativtheater der Theatergruppe der Kolpingsfamilie Natzungen, die Natzunger „Dorfoldies“ und die Interessengemeinschaft „Borgholzer Teich“.

Im Beisein des Rates der Stadt Borgentreich, Vertretern der beiden Kirchen, Mitgliedern der Jury und vieler Gäste nahm Bürgermeister Rainer Rauch die Verleihung des „Heimat-Preises“ vor und überreichte drei Stelen an die Preisträger.

Bei der Verleihung wurden zweimal ein zweiter Platz vergeben. Diesen teilten sich die Interessengemeinschaft „Borgholzer Teich“ um Ralf Tewes und die Natzunger „Dorfoldies“, die der Ortsheimatpflegerin Rita Lotze eine große Hilfe sind. Mit der Stele erhielten diese je 1500 Euro Preisgeld. Den ersten Platz konnte das Natzunger Kreativtheater der Theatergruppe der Kolpingsfamilie Natzungen, kurz NKTTKN, mit deren Leiterin Heike Tewes entgegennehmen. Das großartige Engagement der Jungen und Mädchen der Kolpingsfamilie wurde mit 2000 Euro belohnt.

Diese hatten ihre attraktive Bewerbung mit einer Foto- und Tonschau untermalt, die auch bei der Preisverleihung präsentiert wurde. Bürgermeister Rauch erinnerte an die vielen Aktivitäten der Kolpingjugendlichen, die an die seit 1924 bestehende Theatertradition in Natzungen anknüpfen.

Drei selbst geschriebene Stücke haben sie seit 2017 aufgeführt sowie Führungen auf der Freilichtbühne in Elspe und im Landestheater Paderborn unternommen. Sie engagiert sich weiter gemeinnützig und ehrenamtlich im Dorfleben durch die Teilnahme an den Natzunger Weihnachtsmärkten oder der 72-Stunden-Aktion. Dabei entstanden mit Hilfe der Dorfgemeinschaft im Frühjahr ein Grillplatz und eine Grillhütte auf dem ehemaligen Sportplatz. Bei vorherigen 72-Stunden-Aktionen wurden bereits ein alter Prozessionsweg wieder nutzbar gemacht und der Pfarrheimgarten durch die Kolping-Jugendlichen um Heike Tewes neu gestaltet.

Lobend erwähnte Rauch dabei auch das gute Zusammenspiel von junger und älterer Generation und die kreative Bewerbung des „NKTTNK“.

Die zweitplazierte Interessengemeinschaft „Borgholzer Teich“ kümmert sich seit einigen Jahren ehrenamtlich um die schmucke Teichanlage in Borgholz. Sie wird von ihnen gesäubert und gepflegt. Im vergangenen Jahr hat die Gemeinschaft zudem sechs große Informationstafeln aufgestellt, die über die Tier- und Pflanzenwelt im und am Teich informieren. Die Teichanlage ist ein beliebter Treffpunkt in Borgholz.

Ebenfalls mit einem zweiten Platz wurden die Natzunger „Dorfoldies“ für ihren Einsatz in der Gemeinde ausgezeichnet. Seit 2017 engagieren sich zehn Rentner in verschiedenster Weise ehrenamtlich in Natzungen. So haben sie ein großes Insektenhotel gebaut und am Hochbehälter aufgestellt, Dort wie auch am Schulweg wurden insgesamt drei Ruhebänke positionier.

Ein großes Projekt war in diesem Frühjahr die Anlegung einer Streuobstwiese mit 60 Obstbäumen auf der alten Steinkuhle. Dafür mussten zuvor alte abgestorbene Bäume, Geäst und anderer Unrat entfernt werden. Wegen des trockenen Sommers wurden die frischen Bäume darüber hinaus regelmäßig bewässert.

Weiter haben die „Dorfoldies“ Sanierungsarbeiten an der Friedhofsmauer durchgeführt, einen abgegrenzten Platz für die Lagerung von Materialien für die Grabumrandungen geschaffen, das alte schmiedeeiserne Eingangstor vom Rost befreit und für einen neuen Anstrich gesorgt.

Bei seiner Laudatio ging der erste Bürger der Stadt auf den heutigen Heimatbegriff ein. „Heimat ist für uns alle eher ein Gefühl, und es ist ein ganz persönliches Gefühl, das für jeden anders ist.“ sagte Rauch und erinnerte dabei an die Landschaft, vertraute Straßenzüge, das Elternhaus, den Anblick der Dorfkirche und so fort.

„Je weiter man von der Heimat entfernt ist, so größer wird diese Verbundenheit. Wir wollen Heimat bieten.“ 

140 Städte und Kreise in NRW haben sich dazu entschlossen, einen „Heimat-Preis“ zur Würdigung des örtlichen Engagements vergeben zu wollen. Damit möchte die Landesregierung herausragendes Engagement in den Fokus der Öffentlichkeit stellen.

Neben Lob und Anerkennung soll der „Heimat-Preis“ Ansporn zum Mitmachen sein erläuterte Rauch und lud die Gäste der Preisverleihung zu einem Imbiss ein, die von einer Fotoschau mit den Projekten der Preisträger untermalt wurde.

Auch im kommenden Jahr will das Heimatministerium wieder Heimatpreisverleihungen auf den Plan nehmen. Das soll dann gegebenenfalls unter einem bestimmten Thema stehen.

Abschließend warb Bürgermeister Rainer Rauch noch für einen gerade herausgekommenen Bildband „Borgentreich Stadt und Land zwischen Egge und Weser“. „Das kann doch ein schönes Weihnachtsgeschenk sein.“ gab er noch einen Tipp für die Festtage. /Auwi

Bilder vom neuen Spielplatz

 

Der neue Spielplatz entsteht

Er nimmt Gestalt an: Hinter der Gemeindehalle entsteht unser neuer Spielplatz. Ende August 2019 haben die Mitarbeiter des Bauhofes Borgentreich begonnen, die neuen Spielgeräte aufzustellen.

Jetzt ist es soweit. Die ersten Spielgeräte stehen und werden auch schon fleißig genutzt. Neben einer Schaukel und zwei Kletterhäusern, eins für die größeren und eins für die kleineren spielfreudigen Kinder, sind auch ein Trampolin und eine Slagline bereits zur Nutzung freigegeben.

Es folgen noch ein Sandkasten, eine Seilbahn und andere Spielgeräte. Zudem wird es noch einige Sitzgelegenheiten und schattenspendende Bäume geben.

Allen Kindern und Jugendlichen, aber auch den Eltern viel Spaß. /Te.